Das Deutsche Architekturmuseum  hat ein Buch im Prestel-Verlag herausgegeben: „Netzwerk Wohnen – Architektur für Generationen“

Der Katalog begleitete 2013 die Ausstellung in Frankfurt zu der Frage, welche Wohnform ältere Menschen weltweit bevorzugen. Tatsächlich leben mehr als 90 Prozent der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre im normalen Wohnungsbau. Und nicht, wie allgemein angenommen, in Sonderwohnformen: also Heimen, betreutem Wohnen und Altenwohnungen.

Auf rund 230 Seiten erfährt der Leser viel über Prognosen zum barrierefreien Wohnungsbau. Und durch die zahlreich illustrierten Pojekte Gemeinschaftlicher Wohngruppen regt es an, eine ganz persönliche Wohn-Idee für die eigene Zukunft zu entwerfen. Nein, das überlassen wir besser nicht unseren Kindern oder anderen Menschen, die sich anmaßen, für uns zu entscheiden! Ich habe viele kluge Hinweise gefunden, die wir im Alltag zu oft übersehen:

„Entscheidend ist, das das Zuhause mit zunehmendem Alter an Bedeutung gewinnt….Lieber nimmt man Unbequemlichkeiten und Einschränkungen in Kauf, denn das Vertrautheits- und Sicherheitsgefühl in der gewohnten Umgebung ist für die meisten ein zentrales Stück Lebensqualität.“

Allerdings: Der ganz überwiegende Teil der vorgestellten altengerechten Wohnungen und Häuser sind zwar bezaubernde architektonische Lösungen – aber nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung finanzierbar.

Es ist die Herausforderung für Stadtplanung und Politik, jetzt geeignete Werkzeuge bereitzuhalten, um differenziertere Formen im Wohnungsbau zu unterstützen.

Es ist die Herausforderung für uns, aktiv unser Lebensumfeld zu gestalten. Selbstbewußt Entscheidungen zu treffen, nachdem wir uns vorher über die Alternativen informiert haben.

Astrid Engel