Wie packt man es an? Diese Frage stellt sich doch jeder, der ein gemeinschaftliches Wohnprojekt gründen möchte.
Welche Aufgaben hat die Gruppe? Was wird von den Teilnehmern erwartet?
Deshalb gibt es hier den 5-Punkte-Plan:
Ihr wollt Euch in Zukunft Eure Nachbarn selbst aussuchen? Dann lernt sie kennen. Also Euch.
Der erste und damit wichtigste und schwierigste Schritt ist die Kontaktaufnahme.
Bislang kennen sich die Teilnehmer nur aus der sicheren Distanz von allmonatlichen Treffen. Mal hier ein kurzes Gespräch oder dort zufällig im Supermarkt begegnet. Der entscheidende Punkt ist jedoch: Würde mein Gegenüber mir Peinlichkeiten anvertrauen?
Bitte erzählt! Die Geschichte Eures Lebens.
Zum Beispiel von Irrtümern und Pannen genauso wie von Vergnügen und Begeisterung. Natürlich ist ein „Arbeitstreffen“ ein etwas seltsamer Rahmen zum Kennenlernen: Viel geeigneter wären stattdessen gemeinsame Spaziergänge und der Besuch des städtischen Museums.
Die Gruppe soll wachsen. Die Gruppe sucht Mitglieder. Das gelingt am leichtesten, wenn Ihr andere Menschen persönlich dafür begeistert. Auf einer privaten Feier. Samstagmittags in der Einkaufsstrasse. Im Leserbrief in der örtlichen Tageszeitung. Per Radiobeitrag. Im Wartezimmer beim Arzt. Die Infozentrale beim Baubürgerbüro der Stadt. Auf Twitter, facebook und Co. Und da niemand ermüdend lange Geschichten hören möchte:
Erklärt Eure Vision eines Nachbarschaftshauses in 4 Sätzen!
Die Gruppe will ernst genommen werden. Dazu solltet Ihr Eure Ideen Entscheidungsträgern aus Politik / Wirtschaft und Verwaltung vorstellen. Hier gibt es die Chance, Unterstützer zu finden, die das Projekt nach vorne bringen.
Bestimmt eine Person, die für den Kontakt in die Öffentlichkeit zuständig ist!
Es gibt mehr als einen guten Grund, warum Menschen zukünftig ausgerechnet gemeinschaftlich leben möchten. Hier geht es nicht um Selbstverständlichkeiten. Das Nachbarschaftshaus braucht ein unverwechselbares Konzept.
Schreibt die einzigartigen Ideen auf!
Nun ist ja alles klar: Was? und Wie? und Warum? Es fehlt noch das Wer? Wenn es genügend Mitglieder gibt und solidarisches Denken:
Jetzt ist es Zeit, einen eingetragenen Verein zu gründen!
Oder der Geruch von Vereinsarbeit ist so unausstehlich und die Teilnehmer sind allesamt leidenschaftliche Kaufleute: In dem Fall ist der Schritt zur Rechtsform einer GbR nur noch eine Formalität. In jedem Fall gilt jedoch die Herstellung von Verbindlichkeit als Voraussetzung für ernsthafte Weiterarbeit.
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