Schon oft habe ich in Gesprächen mit Baugruppenmitgliedern den Eindruck gehabt, dass eine meiner Hauptaufgaben die Übersetzung ist: als Architektin vermittle ich zwischen den Welten. Die technischen Anforderungen, Gesetze und Verordnungen auf der einen Seite, die Wünsche und Visionen der Bauherren und -damen andererseits und meinen eigenen Bildern die ich dazu entwickle.
Viel Einfühlungsvermögen und Zeit brauchte es immer, um den Zuhörern eine qualifizierte Idee von dem Lösungskonzept zu vermitteln. Nachdem wir vorher bereits jede Menge davon verbracht haben, um quasi ohne Worte aber mit Anteilnahme das Ziel zu definieren.
Prof. Dr. Riklef Rambow hat sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Psychologe und Geschäftsführer von PSY:LAN, Institut für Architektur- und Umweltpsychologie, Berlin, mit diesem Phänomen auseinandergesetzt: „Experten-Laien-Kommunikation in der Architektur“, erschienen bei Waxmann. Als einen der Hauptgründe für die Verständigungsschwierigkeiten sieht er die Unfähigkeit des Experten, sich in die Perspektive des Laien hineinzuversetzen. So, dass sich am Ende alle – wenig zufriedenstellend – nur über Geschmacksfragen unterhalten. Ob nämlich etwas schön oder hässlich ist. Wem, bitte, soll das weiterhelfen? Er fordert auf zu strukturierteren Erläuterungen. Zu mehr funktionalen und technischen Argumenten, die das Konzept erklären.
Untersucht wurden allerdings lediglich die Kompetenzen, die Lösung einer Bauaufgabe zu erläutern. Ich möchte mal bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass das Aneinander-vorbei-reden ja schon viel früher beginnt: Nämlich, wenn die Aufgabe formuliert wird.
Überraschenderweise sind es also weniger unverständliche Fachbegriffe, die den Laien irritieren, sondern schlicht der Umstand, dass Architekten von sich aus mehr oder weniger nur über die Ästhetik des Entwurfs schwätzen! Hoppla, liebe Kollegen, hier gibt es jede Menge zu tun.
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