Die Nachbarschaftshäuser unterscheiden sich ganz deutlich von der üblichen Mehrfamilienhaus-Typologie.
Deshalb gibt es jetzt hier die 10 Fakten über Nachbarschaftshäuser
Das Nachbarschaftshaus wird von Nutzern gemeinsam mit Experten entwickelt.
Und zwar in einem gemeinschaftlichen Planungs- und Entwicklungsprozess. Der Eigentümer des Objektes wird erst später dazukommen. Nämlich dann, wenn die Bewohner entschieden haben, in welcher Rechtsform IHR Haus entstehen soll.
Jetzt können sich Investoren quasi darum bewerben für die Initiative zu bauen.
Im Nachbarschaftshaus gibt es rund 25 Wohnungen.
Selten mehr.
Und bitte auch nicht viel weniger.
Das hat einen einfachen Grund: Jeder von uns hat seine eigene Persönlichkeit. Manche Menschen haben mehr Eigenwilligkeit als andere. Deine ist mir sehr sympathisch, aber gelegentlich begegnen uns Andere, puuuh, die sind wirklich anstrengend. In der großen Menge gehen diese Langweiler jedoch unter. Ich kann sie sehr gut ignorieren und habe stattdessen Spass an unseren gemeinsamen Häkelabenden. Prima, dass wir uns hier kennengelernt haben.
Das Nachbarschaftshaus sollte als Mietobjekt umgesetzt werden.
Und nach meiner Erfahrung nur unter besonderen Umständen als Wohnungseigentümergemeinschaft. Übrigens: Mieten kann man ja auf vielerlei Weise – vom Investor, von der Genossenschaft, von der Kommune, von der Stiftung…
Ein Nachbarschaftshaus entsteht im Idealfall in der Innenstadt.
Hier ist die Infrastruktur zuverlässig. Der Kindergarten, Schule, Uni, Ärzte bis hin zu Kultureinrichtungen und Naherholungsgebieten: Alles ist auf kurzen Wegen erreichbar.
Das Nachbarschaftshaus ist auf jeden Fall barrierefrei.
Vom Bürgersteig bis zum Bett und weiter bis zum Balkon. Und zwar unabhängig vom Wohnkonzept. Wer glaubt, das wäre im Neubau sowieso verbindlich heutzutage: Der sehe sich bitte die aktuellen Bauvorhaben mal genauer an. Die Barrierefreiheit beginnt und endet meist an der Türschwelle.
Ihr Nachbarschaftshaus betreuen und verwalten die Bewohner
komplett in Eigenregie. Sie suchen sich selbst ihre neuen Nachbarn. Sie entscheiden die Außenraumgestaltung. Sie organisieren ihre Gemeinschaft.
Jedes Nachbarschaftshaus hat einen Gemeinschaftsraum.
Hier ist der zentrale Treffpunkt für Alle. Sozusagen das zweite Wohnzimmer. Hier kann Geselligkeit mit Nachbarn oder mit Freunden stattfinden. Die Familienfeste werden hier gefeiert, ebenso wie vielleicht die Lese-Nacht von allen Kindern. Oder die monatliche Hausmusik? Filmabend? Yogakurs? Alles eine Sache der Verabredung.
Vieles ist möglich.
Nichts ist Pflicht.
Das Nachbarschaftshaus ist gegliedert in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche.
Je nachdem ob mir selbst nach Kontakt oder nach Ruhe zumute ist, bieten mir die verschiedenen Zonen Teilhabe und Anbindung an das umgebende Quartier oder meine unmittelbaren Nachbarn an.
Im Nachbarschaftshaus hat jeder seine eigene Wohnung.
Die ist so klein wie möglich und so gross wie nötig.
Denn sämtliche Nutzungen, die ich nur gelegentlich brauche, sind in die Gemeinschaftsbereiche delegiert. Das betrifft zum Beispiel Gästezimmer oder den grossen Tisch für das Familienfest. Das meint die Badewanne oder Abstellflächen ebenso wie den Garten. Auch Waschmaschinen und Werkbänke können sich die Nachbarn teilen.
Das Nachbarschaftshaus hat intelligente Grundrisse,
die sind so ausgetüftelt, dass sie genauso für junge Familien wie für Pflegebedürftige komfortabel sind. Hier braucht niemand ausziehen, so lange die ambulante Versorgung ausreichend ist. Und für Studenten, Singles, Rentner, Verliebte gilt das natürlich auch.
Und was fehlt Dir noch zu einem guten Nachbarschaftshaus ?
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